Erfolg ist eine Absicht

Vom Hotel-Azubi zum Agenturchef: Markus Mensch über Marken, Freiheit, Learnings – und warum Zeit am Ende wichtiger wird als Geld.

Uniform im Hotel, Manschettenknöpfe von Gucci. Später Anzüge mit Label. Ein junger Auszubildender stellt fest, dass ihn Menschen plötzlich anders behandeln. Da klickt etwas. Marken senden Botschaften. Sie verändern Verhalten. „Ich wollte verstehen, warum Menschen so reagieren, wie sie sind“, sagt Markus Mensch. Aus Neugier wird Mission. Aus Mission ein Weg, der ihn in die Spitze der Marketing-Experten führt. Heute ist er Gründer und Geschäftsführer der Mplus Agentur, ausgezeichnet mit über zehn Branchenpreisen. Sein Team hat mehr als eintausend Unternehmerinnen und Unternehmer zu mehr Kunden, organischem Wachstum und einer starken Personal Brand geführt.

Er beschreibt sich in drei Worten. Bequem. Erfolgreich. Genussfreudig. Nicht kokett, sondern nüchtern. „Weil es die Wahrheit ist.“ Wer mit ihm spricht, spürt eine Mischung aus direktem Pragmatismus und Lust an Wirkung. Geschichten interessieren ihn, noch mehr deren Muster. Marketing ist für ihn mehr als Zahlen und Funnels. „Marketing ist Storytelling. Dieses Drumherum. Ich erkläre es so, dass es jeder versteht. Ich mache das nicht mit Absicht. Es ist so, wie es ist.“ Vielleicht steckt tatsächlich etwas vom Namen im Programm. „Vielleicht, weil ich Mensch heiße, bin ich auch menschlich.“

Vom Azubi zur Marke

Der Anfang wirkt geordnet, fast vorgegeben. Erst im elterlichen Betrieb. Dann Hotellerie und Gastronomie. Service am Gast. Markus merkt, dass ihm Verkaufen liegt. Es zieht ihn ins Management. Aus der Praxis wächst das Bedürfnis, größere Hebel zu bewegen. Die eigene Agentur entsteht, zunächst mit Schwerpunkt auf Hotellerie und Gastronomie. Durch Netzwerken lernt er Solopreneure und kleine Teams kennen. Dort kann er schneller mehr bewegen als bei Ketten und Konzernen. Projekte werden zu Seminaren. In Workshops erhält jeder Teilnehmende eine individuelle Strategie. „Ich kann in zwei, drei Minuten Menschenleben verändern.“ Dieser Satz fällt ohne Pathos. Er meint die Momente, in denen eine klare Richtung entsteht und jemand zum ersten Mal sieht, was möglich ist.

Entwicklung bleibt für ihn Prinzip. „In den nächsten zehn Jahren wird es sicher fünf, sechs Weiterentwicklungen geben. Ich werde besser, also entwickelt sich auch mein Produkt.“ Das ist kein Rebranding-Feuerwerk, sondern die simple Einsicht, dass sich Märkte, Plattformen und Menschen verändern. Wer relevant bleiben will, muss sich mitbewegen.

Freiheit, Krisen, Lernen

So gerade der Weg wirkt, so ehrlich spricht er über Brüche. Mindestens einmal im Monat gibt es einen Tag, an dem er keine Lust auf gar nichts hat. Am nächsten Morgen ist das weg. Die großen Dellen bleiben trotzdem in Erinnerung. Drei Restaurants in München, eines funktioniert nicht. Identitätskrise. Eine Eventreihe frisst Geld. Fragen tauchen auf. War der Standort falsch. Das Marketing. Die Entscheidung. „Wichtig ist, nicht nur das Geld zu sehen und zu glauben, man kann es nicht, sondern daraus zu lernen und das Nächste besser zu machen.“ Eine Fehlinvestition bleibt nicht nur Verlust, wenn sie dich klüger macht.

Unabhängigkeit ist für ihn Handlungsfreiheit mit Verantwortung. Beruflich wie privat. „Wenn ich heute keine Lust mehr auf einen Kunden habe, kann ich den Vertrag kündigen. Das ist Freiheit.“ Eigene Identität bewahren, Entscheidungen treffen, die Konsequenzen tragen. Auch wenn es unbequem wird. Freiheit ist nicht die Abwesenheit von Bindung. Es ist die Fähigkeit, bewusst zu wählen.

Zahlen schätzt er, aber sie sind nicht der Kern seiner Arbeit. Er erklärt Marketing so, wie er es einem Menschen erklären würde, nicht einer Metrik. Verständlich, nahbar, auf Wirkung bedacht. Er erzählt von Begegnungen, die ihn geprägt haben. Interviews als Reiseblogger, kurze Gespräche am Rand großer Momente. Eine Unterhaltung in der Olympiahalle mit Seal vor einem Konzert. Eine Premiere, die Karl Lagerfeld zeigt. Momentaufnahmen, die sich einbrennen. Unternehmergeschichten, die kommen und gehen, vom Erfolg und vom Scheitern. „Ich bin die Summe aus all dem.“ Dieser Satz wirkt wie ein stilles Leitmotiv.

Erfolg, Zeit, Vision

Erfolg war lange Geld. Leistungsgesellschaft. Ergebnisse. Später verschiebt sich etwas. „Ich habe irgendwann gelernt, dass ab einer gewissen Summe Geld unwichtig wird und plötzlich Zeit ins Spiel kommt.“ Heute ist ihm Zeit wichtiger als mehr Umsatz. Reisen. Menschen treffen. Möglichkeiten nutzen. Das Budget hält den Standard, mehr braucht es nicht. Der Switch kommt, wenn genug da ist. Ab dann zählt Freiheit, nicht die nächste Zahl auf der Abrechnung.

Inspiration holt er sich im Austausch. Masterminds. Mentoren. Unternehmer, die andere Wege gegangen sind. Manchmal reicht eine Nacht, um wieder klar zu sehen. Langfristig tragen Gespräch und Sparring. Neugier bleibt Antrieb. Auf die Frage, was er seinem 20-jährigen Ich raten würde, antwortet er ohne Zögern. „Mach genau so weiter. Leg mehr Geld zur Seite. Und mach dir nicht so viele Gedanken darüber, was andere denken könnten.“ Ein einfacher Rat. Und der wahrscheinlich schwierigste.

Wie sieht er die nächsten zehn Jahre. „Mich komplett neu erfunden zu haben in einer Welt, die ich mir noch gar nicht vorstellen kann.“ Privat und wirtschaftlich noch freier. Er hat Bilder im Kopf, behält Details für sich. „Ich bin auf der richtigen Autobahn und im richtigen Tempo. Nur das Ziel kenne ich noch nicht.“ Die Welt verändert sich rasant. Er ist sicher, dass er auch dort eine Marke sein wird.

Zum Schluss bleibt ein Satz, der wie ein Brennpunkt wirkt. Klar, knapp, ohne Schmuck. „Erfolg ist eine Absicht.“

Steckbrief

Markus Mensch: Seit 2007 prägend in der Online-Marketing-Branche. Gründer und Geschäftsführer der Mplus Agentur. Mehr als zehn Branchenpreise. Das Team um Markus Mensch hat über 1.000 Unternehmern zu mehr Kunden, organischem Wachstum und einer starken Personal Brand verholfen.

 

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Markus Mensch

https://www.markus-mensch.de/